Chiropraktik

Wie alles anfing

Der Amerikaner Daniel David Palmer gilt als der Erfinder der Chiropraktik.

Am 18. September 1895 kam Harvey Lillard in seine Praxis, welcher seit 17 Jahren taub war. D. D. Palmer fühlte einen auffälligen Wirbelfortsatz, welchen er mit manuellen Stößen behandelte, woraufhin sein Patient wieder hören konnte.

Dies war der Beginn der Entwicklung dieser Heilmethode.

Palmers Sohn, Bartlett Joshua Palmer, welcher sein Leben der Weiterentwicklung dieser Therapie verschrieb, integrierte in sein Institut auch eine Abteilung für Tierchiropraktik.

Definition

Heutzutage lässt sich der Begriff „Chiropraktik“ in etwa so beschreiben:

Bei der Chiropraktik werden spezifische manuelle Kurzhebeltechniken mit hoher Geschwindigkeit und niedriger Eindringtiefe eingesetzt, um Disfunktionen von Gelenken (insbesondere von Wirbelsäulengelenken) dahingehend zu behandeln, dass es zu einer Wiederherstellung der normalen Beweglichkeit kommt.

Hierbei steht das Nervensystem im Mittelpunkt, welches in seiner Funktion, andere Organsysteme zu steuern und zu kontrollieren, durch Veränderungen von Gelenksbeweglichkeiten empfindlich beeinträchtigt wird.

Durch die chiropraktische Manipulation wird diese Störung des Nervensystems, die zu vielfältigen Krankheitsbildern führen kann, behoben, sodass der Körper wieder in die Lage versetzt wird, über ein optimal arbeitendes Nervensystem seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und gesund zu werden.

Behandlung mit Chiropraktik

Behandlung mit Chiropraktik

Alle Gelenke des Körpers werden auf ihre Beweglichkeit hin untersucht. Dies kann unterschiedlich von Rasse zu Rasse und Individuum zu Individuum etc. sein; also vergleicht man vorwiegend die beiden Seiten des Patienten miteinander. Eingeschränkte Beweglichkeiten (sogenannte „Gelenksdisfunktionen“, „Bewegungsblockaden“ oder „Fixationen“) werden durch einen manuellen spezifischen Impuls behandelt, der im optimalen Fall eine sofortige Verbesserung der Beweglichkeit bewirkt (häufig wird hier von „ausgerenkten Wirbeln“ gesprochen, welche wieder „eingerenkt“ werden. Dies ist nicht der Fall, denn wenn ein Wirbel tatsächlich ausgerenkt ist, so ist dies ein akuter lebensbedrohlicher  Zustand, der falls überhaupt, dann nur operativ behandelbar ist). Es ist sehr wichtig, den Impuls in einem für das jeweilige betroffene Gelenk spezifischen Winkel und mit einem bestimmten Ansatzpunkt in schneller Bewegung in die richtige Richtung auszuführen; nur dann erfolgt eine korrekte effektive und zugleich schonende Behandlung.

Wirkungsmechanismus

Es wird davon ausgegangen, dass z.B. bei einer Blockade eines Wirbelgelenkes der Spinalnerv, welcher durch ein Loch zwischen den zwei beteiligten Wirbeln hervortritt, in seiner Funktion gestört wird, unter anderem durch eventuelle Einengungen, Reizungen, durch verschlechterte Blutversorgung …etc. Wegen der vielfältigen Aufgaben eines Spinalnervs kann eine Störung Auswirkungen sowohl auf die Muskulatur, innere Organe als auch auf das Immun- und Kreislaufsystem haben.

Durch eine korrekte chiropraktische Manipulation kann oft die vollständige „normale“ Beweglichkeit wieder hergestellt werden, wodurch der Nerv, wenn er noch nicht zu stark geschädigt wurde, wieder zum Optimalzustand zurückkehren kann.

Anwendungsgebiete

  • akute Probleme von Muskulatur und Skelettsystem wie z. B. Verspannungen oder Steifheit, Wirbelsäulentraumata (letztere nach vorheriger röntgenologischer Abklärung!)
  • chronische Probleme des Halte- und Bewegungsapparates
  • Spondylosen, „Kissing Spines“ (eine Behandlung der noch gesunden Bereiche kann die Sympomatik verbessern)
  • begleitende Behandlung chronischer Lahmheiten, wie z.B. Hufrollenentzündung, Spat, Sehnenschäden, Hüftgelenksdysplasie
  • unspezifische Lahmheiten
  • Arthrosen (Hauptanliegen  ist hier vor allem eine Verzögerung  von fortschreitenden degenerativen Prozessen)
  • Cauda Equina Syndrom, Halswirbelsäulensyndrom
  • Diskopathien (Dackellähme; nach vorheriger röntgenologischer Abklärung!)
  • unspezifischer Juckreiz, Leckekzeme
  • Inkontinenz
  • Leistungsoptimierung von Pferden und Hunden im Sport
  • generelle Gesunderhaltung , insbesondere von alten oder sportlich geforderten Tieren

Es  muss erwähnt werden, dass Chiropraktik die traditionelle Tiermedizin nicht ersetzen kann, sondern (insbesondere bei den häufigen Schmerzzuständen mechanischen Ursprungs) eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin darstellt.